Green Talk Garnier mit Janin Ullmann Janin Ullmann in einem Internet-Call

Müllsammler in Indien: Wie kann man ihre Lebenssituation verbessern und was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun?

In der fünften Folge des Garnier Green Talks beschäftigt sich Janin mit dem Thema Müllentsorgung. Bei ihren Recherchen hat sie erfahren, dass ca. drei Milliarden Menschen keinen Zugang zu Müllentsorgung haben. Darum spricht sie heute mit zwei Menschen, die jeden Tag erfahren, was das für den Alltag einer Gesellschaft bedeutet - der Müllsammlerin Sarasvati und dem Gründer und CEO von Plastics for Change, Andrew Almack.

Warum wird in einigen Ländern, wie Indien, der Müll per Hand gesammelt und sortiert?

Es sind unglaubliche Bilder und niemand, der sich auch nur in die Nähe einer dieser riesigen Mülldeponie begeben hat, wird sie je wieder vergessen. Über schier endlosen Bergen von Abfall fliegen große Schwärme unterschiedlichster Vogel. Einzelne oder ganze Rudel wilder Hunde streifen über die Müllflächen. Vereinzelt fressen sich abgemagerte Kühe durch den Abfall. Und zwischen dem Müll, den Tieren und dem einfach unbeschreiblichen Gestank suchen Menschen, häufig noch Kinder, nach verwertbaren Resten.

Wie Andrew Janin berichten kann, sind Abfallentsorgungssysteme, die in einem Land wie Deutschland selbstverständlich scheinen, in Indien einfach nicht existent. Indien stützt sich auf ein informelles System, um verbrauchte Plastikabfälle zu sammeln und zu recyceln. Es gibt in Indien mindestens 1,5 Millionen Müllsammlerinnen und Müllsammler, die diese Aufgabe übernehmen und dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft am Laufen zu halten.

Da diese „Waste Pickers“, „Rag Picker“ oder auch „Kabari“ genannten Menschen auf der untersten gesellschaftlichen Stufe stehen, fühlt sich praktisch niemand für sie verantwortlich.

Janin Ullmann in einem Internet-Call

Was sind die Ziele von Plastics for Change und wie werden sie umgesetzt?

Neben den offensichtlichen gesundheitlichen Risiken stehen die „Waste Pickers“ noch vor weiteren Schwierigkeiten. Schwankungen in der Nachfrage und damit im Preis, aber auch plumpe Korruption verhindern ein planbares Einkommen. Beides sorgt dafür, dass es für die Betroffenen fast unmöglich wird sich aus ihrer Armut heraus zu arbeiten.

Plastics for Change hilft Marken wie Garnier dabei recycelten Kunststoff aus Ländern wie Indien oder anderen Entwicklungsländern in einem Fair Trade Verfahren zu beziehen. So soll daran gearbeitet werden, bessere Lebensbedingungen in der informellen Abfallwirtschaft in Indien zu schaffen. Das betrifft vor allem den Zugang zu grundlegenden Dingen wie Personalausweisen, Bankkonten, Gesundheitsversorgung und Unterstützung für die Kinder der Abfallsammler. Es sorgt aber auch dafür, dass das Einkommen der Müllsammler nicht mehr von Schwankungen oder menschlicher Willkür abhängig ist und zumindest ein Stück weit finanzielle Sicherheit entsteht.

Garnier x Plastic for Change

Dass dieser Ansatz funktioniert, wird Janin von der Müllsammlerin Sarasvati berichtet. Sie erzählt Janin, dass ihre Gemeinde bisher von der lokalen Regierung wenig Unterstützung erfahren hat. Als die Mitarbeiter von Plastics for Change Sarasvatis Community besuchten, fanden sie heraus, dass dort viele Menschen keinen Zugang zu grundlegenden Dokumenten oder Bankkonten hatten. Daher haben die Mitarbeiter von Plastics for Change Sarasvati bei der Organisation von Ausweisdokumenten und der Einrichtung eines Bankkontos unterstützt. So war die Familie in der Lage, sich um Stipendien für Sarasvatis Kinder zu bewerben. Außerdem hat Plastics for Change ein Kindertagesstättenprogramm ins Leben gerufen. Auch dies war laut Sarasvati eine große Hilfe, da die Erwachsenen jetzt ihrer Tätigkeit nachgehen können, in dem Wissen, dass ihre Kinder eine adäquate Betreuung erhalten.

Für faire Bedingungen und nachhaltige Lieferketten

Garnier kooperiert mit Plastics for Change, damit diejenigen, die am unteren Ende der Lieferkette arbeiten, ihre Tätigkeit unter fairen Bedingungen und mit einem sicheren Einkommen ausführen können. Gleichzeitig wird die Verwendung von fair gehandeltem, recyceltem und hochwertigem Kunststoff gefördert. So wird die weltweite Kreislaufwirtschaft gestärkt, was wiederum dazu beiträgt die Umwelt zu entlasten. Menschen wie Sarasvati sorgen mit jedem Gramm Plastik, welches sie im Wirtschaftskreislauf halten dafür, dass dieses Plastik nicht in der Umwelt und der Nahrungskette landet. Garnier unterstützt die Ziele von Plastics for Change, um transparente und nachhaltige Lieferketten zu etablieren, Nachhaltigkeit zu fördern und so Natur und Mensch zu schützen.