Warum wird in einigen Ländern, wie Indien, der Müll per Hand gesammelt und sortiert?
Es sind unglaubliche Bilder und niemand, der sich auch nur in die Nähe einer dieser riesigen Mülldeponie begeben hat, wird sie je wieder vergessen. Über schier endlosen Bergen von Abfall fliegen große Schwärme unterschiedlichster Vogel. Einzelne oder ganze Rudel wilder Hunde streifen über die Müllflächen. Vereinzelt fressen sich abgemagerte Kühe durch den Abfall. Und zwischen dem Müll, den Tieren und dem einfach unbeschreiblichen Gestank suchen Menschen, häufig noch Kinder, nach verwertbaren Resten.
Wie Andrew Janin berichten kann, sind Abfallentsorgungssysteme, die in einem Land wie Deutschland selbstverständlich scheinen, in Indien einfach nicht existent. Indien stützt sich auf ein informelles System, um verbrauchte Plastikabfälle zu sammeln und zu recyceln. Es gibt in Indien mindestens 1,5 Millionen Müllsammlerinnen und Müllsammler, die diese Aufgabe übernehmen und dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft am Laufen zu halten.
Da diese „Waste Pickers“, „Rag Picker“ oder auch „Kabari“ genannten Menschen auf der untersten gesellschaftlichen Stufe stehen, fühlt sich praktisch niemand für sie verantwortlich.